Michael Trobe Bergfuchs Graz Team
Michael, du warst im Herbst 2023 im Zuge der Outdoor Academy of Scandinavia in Jämtland. Was hast du dort erlebt bzw. was habt ihr dort gemacht?
Michael: Genau, ich war mit einem Wiener Kollegen auf Einladung der Firma Nordisk im September 2023 fünf Tage in Jämtland, ganz in der Nähe von Åre. Jämtland ist ein absolutes Paradies für jeden Naturliebhaber.
Mit vollgepacktem Rucksack ging es in fünf Tagen von der Storulvån Fjällstation durch Wälder, Sümpfe und die schwedische Tundra wieder zurück Richtung Unterkunft Enaforsholm Fjällgård. Ziel der Reise war es, Produkte und unterschiedliche Materialien zu testen und unser Wissen zu erweitern und Erfahrungen zu sammeln. Neben Outdoor Camping und mehreren Wanderkilometern, war das Programm daher gepackt mit Schulungen der teilnehmenden Marken. Wir haben auch das Kartenlesen und die korrekte Verwendung eines Kompasses gelernt, was in der freien Natur super spannend ist.
Bergfuchs Redaktion:
Du hast gemeint, dass ihr alles selbst mitnehmen musstet. Was genau befand sich da in deinem Rucksack?
Michael: Wir hatten das Glück, dass wir viel von der Ausrüstung von den Firmen Nordisk, Primus, Silva und Co. zur Verfügung gestellt bekommen haben. Ich hatte ein Zelt, eine Matte, einen Schlafsack, eine Stirnlampe, einen Kompass, einen Camping-Kocher, Essen, Bekleidung und Hygieneprodukte mit. Da wird auch ein 68l Rucksack bald mal voll.
Da wir wettertechnisch alles von Sonnenschein, extremen Wind bis hin zum Regen erlebt haben, war ich auch froh, dass ich bekleidungstechnisch gut ausgestattet war. Ich hatte neben der obligatorischen Regengarnitur – bestehend aus einer Hardshelljacke und einer Hardshellhose – auch noch Funktionsunterwäsche mit, da es in der Nacht an die 0 Grad hatte und richtig kalt wurde. Dann ist man mit einer Wanderhose, meine war von Mountain Equipment, und drei bis vier T-Shirts – im Idealfall Merino, damit nicht gleich alles zum Stinken anfängt – gut vorbereitet.
Bergfuchs Redaktion:
Es ist allgemein bekannt, dass du ein passionierter Konzert- und Festivalbesucher und generell viel auf Reisen bist. Was verbindest du speziell mit dem Thema Camping und Reisen?
Michael: Camping und Reisen verbinde ich ganz stark mit Musik und Festival- und Konzertbesuchen. Angefangen hat das Ganze 2011, als ich mit 17 Jahren das erste Mal beim Nova Rock war. Ich war jahrelang mit Zelt unterwegs und habe daher viel Erfahrung im Aufbauen von Zeltstädten. Daher war das Aufbauen der Zelte in Schweden auch kein großes Problem für mich – vom System her funktionieren die allermeisten Zelte ja sehr ähnlich.
Im Endeffekt sind Festivalbesuche und Backpacking sehr ähnlich – in beiden Fällen ist man abseits von jeglicher Zivilisation. *lacht*
Bergfuchs Redaktion:
Was darf für dich auf einem guten Camping Trip auf gar keinen Fall fehlen?
Michael: Neben dem Bier *lacht* unbedingt eine gute Hardshelljacke, damit man wetterunabhängig ist. Da man nie weiß, wie spät es wird bzw. ob man in der Nacht mal raus muss, darf auch eine Stirnlampe auf keinen Fall fehlen. Wenn man dann noch einen sinnvollen Camping-Kocher hat, ist man gut ausgestattet. Sinnvoll ist ein Camping-Kocher für mich dann, wenn er schnell und simpel zu bedienen ist, einen akzeptablen Windschutz und ein gutes Packmaß bietet. Ich habe von Primus das Lite Plus Stove System in Verwendung und bin sehr zufrieden. Da erhitze ich einen halben Liter Wasser in einer Minute.
Beim Essen bin ich nach vielem Herumprobieren bei den veganen und vegetarischen Gerichten von Travellunch gelandet. Die sind geschmacklich wirklich hervorragend.
Bergfuchs Redaktion:
Thema Schlafen: Welche Matte und welchen Schlafsack verwendest du?
Michael: Grundsätzlich möchte ich hier vorab festhalten, dass es natürlich stark davon abhängt, ob man mit dem Auto unterwegs ist und das Gewicht und Packmaß nicht so eine große Rolle spielen, wie wenn ich wie in Schweden alles zu Fuß erledigen muss. Bei so einer Unternehmung sollte die Ausrüstung natürlich möglichst leicht und klein sein. Bei mir spielen das Gewicht und Packmaß eine untergeordnete Rolle.
Mittlerweile schlafe ich beim Campen im Auto und habe mir nach zwei Jahren, in denen ich auf Crashpads genächtigt habe, bei einer Grazer Boulderhalle ausgesonderte Bouldermatten besorgt und die entsprechend zugeschnitten. Als Schlafsack verwende ich derzeit den Nordisk Bergfuchs -2 Grad Schlafsack, ein synthetischer Schlafsack mit breitem Einsatzbereich.
Bergfuchs Redaktion:
Hast du irgendwelche Tipps für Leute, die kurz vor ihrem ersten Campingtrip stehen?
Michael: Auch wenn das banal klingt, aber kontrolliert im Vorfeld unbedingt euer Equipment! Am besten ihr lasst euch alles im Fachhandel genauestens erklären und probiert das Zeug dann zusätzlich zuhause nochmal aus. Nichts ist lästiger als Erlebnisse vor Ort mit Produkten, bei denen man nicht weiß, wie man sie verwendet bzw. wie etwas aufzubauen ist.
Und auch ich habe nach wie vor Packlisten, die ich vor jeder Reise nochmals Punkt für Punkt durchgehe, um nichts zu vergessen.
Bergfuchs Redaktion:
Was steht bei dir im Sommer noch an?
Michael: In Kürze bin ich auf einem Festival in St. Georgen in Attergau. Im August finden dann einige größere Festivals statt – unter anderem werde ich da einmal in Slowenien und viermal in Deutschland sein.
Michael ist Vollzeit bei Bergfuchs Graz im Büro beschäftigt und unter anderem für die Aufbereitung der Produktdaten für unser ERP-System verantwortlich.
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