Marlene Haase Bergfuchs Wien Team
Hi Marlene! Du bist jetzt im Sommer zwei Monate in der Schweiz als Gletscherführerin unterwegs. Was ist das genau und wie bist du dazu gekommen?
Marlene: Ich bin ehrenamtlich bei den Pfadfindern tätig und darf heuer fürs Kandersteg International Scout Centre Pfadfindergruppen aus aller Welt am Gletscher führen, als „Snow and Ice“ Guide. Das Konzept sieht uns Ehrenamtliche als Führerinnen vor, und es steht uns ein einheimischer Bergführer unterstützend zur Seite.
Bergfuchs Redaktion: Das heißt, du bist sicher selbst viel am Berg unterwegs, um für diese Tätigkeit qualifiziert zu sein…
Marlene:
Am liebsten bin ich im alpinen Gelände beim Bergsteigen und Wandern unterwegs. Als Basis dazu ist natürlich auch das Klettern relevant und etwas Hochtourenerfahrung habe ich auch. Ich war 2019 schon einmal am selben Ort als Wanderguide unterwegs und habe deswegen schon auch Erfahrung im Führen von Gruppen. Und das Umfeld beim Bergfuchs mit so vielen topmotivierten Menschen hilft natürlich auch. *lacht*
Vor Ort gibt es aber auch nochmals eine Auffrischung bzw. ein Training am Gletscher gemeinsam mit den Bergführern.
Bergfuchs Redaktion:
Geht es bei deiner Tätigkeit eigentlich um eine alpine Ausbildung oder mehr um einen Bildungsauftrag?
Marlene:
Je nach Teilnehmehmenden und Gruppe beides. Für einige wird es ein erster Kontakt mit Schnee und Eis sein – allein das ist schon sehr atemberaubend für viele. Wir haben natürlich aber auch einen Bildungsauftrag und mir persönlich ist die Sensibilisierung für die Flüchtigkeit der Gletscher im Klimawandel enorm wichtig.
Der Klimawandel hat dieses Projekt auch jetzt schon ganz konkret betroffen, da lange Zeit gar nicht klar war, ob das Gletscherprojekt weitergeführt werden kann. Der Wanderweg zum alten Stützpunkt auf einem benachbarten Gletscher ist vor ein paar Jahren durch einen Felssturz gesperrt worden, wodurch es nicht mehr möglich war, dort den Kurs zu halten. Ein Ersatzstützpunkt wurde jetzt zum Glück am benachbarten Blüemlisalpgletscher gefunden.
Bergfuchs Redaktion:
Bei unseren Interviews geht es auch immer um deine persönliche Ausrüstung. Was nimmst du mit?
Marlene:
Gute Frage. Viel! *lacht* Fangen wir beim Gurt an: Ich werde meinen normalen Mammut Ophir Klettergurt mitnehmen, der ist super bequem und wird mir auch in meiner Freizeit beim Klettern gute Dienste leisten. Tiblock und Microtraxion von Petzl sind ohnehin unersetzbar. Spannender sind da Pickel, Steigeisen und Eisschrauben: Da bin ich ein großer Blue Ice Fan!
Bergfuchs Redaktion:
Steigeisenfeste Westalpenschuhe oder leichte bedingt steigeisenfeste Bergschuhe?
Marlene:
Lieber leicht und bequem mit dem Aequilibrium von La Sportiva. So schwierig, dass ein Schuh der Kategorie D notwendig wird, sind wir dort sicher nicht unterwegs.
Bergfuchs Redaktion:
Möchtest du noch etwas zur Ausrüstung ergänzen?
Marlene:
Sicher! Ohne meine ME Shivling Gore-Tex-Jacke für die Tage mit schlechterem Wetter und meine warme Mountain Equipment Superflux Jacke für die gemütlichen Stunden fahre ich sicher nicht weg lacht. Und die beste Sonnenbrille am Markt ist für zwei Monate Gletscher nicht wegzudenken. Meine Entscheidung fällt auf die Julbo Ultimate Cover Reactiv.
Bergfuchs Redaktion:
Danke fürs Gespräch. Wir wünschen dir viel Spaß und Erfolg und freuen uns dich im Herbst wieder bei uns im Shop begrüßen zu dürfen!
Marlene ist geringfügig im Verkauf beim Bergfuchs in Wien beschäftigt und steht bei allen Warengruppen beratend zur Seite.
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